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Fünfter Sängertag des badischen Arbeitersängerbundes 1907

Der fünfte Sängertag des badischen Arbeitersängerbundes fand am 23. und 24. Juni 1907 in Freiburg statt. Mehr als 8000 Arbeitersänger nahmen daran Teil. An beiden Tagen fanden in der Festhalle Festkonzerte und Wettgesänge statt. Die auftretenden Arbeitergesangsvereine trugen so klangvolle Namen wie "Bruderbund Radolfzell", "Liederkranz Emmendingen", "Lassalia Karlsruhe" oder "Freundschaft Freiburg". Am zweiten Veranstaltungstag gab es einen Festumzug an dem nicht nur die Sänger teilnahmen, sondern auch der Radfahrverein "Frischauf Freiburg". Den Abschluss bildete ein Bankett in der Festhalle.

Der Arbeitersängerbund war in Abgrenzung zu den bürgerlichen Gesangsvereinen entstanden, bei denen die Arbeitergesangsvereine nur geduldet aber nicht wirklich anerkannt waren. Der Arbeitersängerbund war jedoch auch ein Teil der Arbeiterbewegung mit dem Ziel einer musischen Bildung für Arbeiter. Es gab sozialistische und kommunistische Arbeitergesangsvereine. Der Wahlspruch zum fünfter Sängertag lautete: " Zum Kampf du freie Sängerschar, und hoch die Freiheit immerdar".
Vielleicht deshalb wurde in einem Artikel der Freiburger Zeitung zum fünften Sängertag ausdrücklich darauf hingewiesen, dass von den Arbeitergesangsvereinen keine gefährlichen Tendenzen ausgingen, weder musikalisch noch textlich.

Der Arbeitersängerbund wurde nach der Machtergreifung der Nazis unterdrückt, seine Liederbücher systematisch vernichtet. Nach dem Krieg wurden einzelne Vereine wiedergegründet, der Arbeitersängerbund selbst jedoch nicht wiederbelebt.

Ansichtskarte mit geteilter Adressseite, 1907


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